Diener und Dienerinnen unser

Ich glaube an meine Diener und Dienerinnen,.

Und an ihre Händchen,
kommend von der Arbeit,
ruhend auf der Wohnzimmercouch.

Von dort werden sie kommen
zu richten meine Futterschüssel,
zu kraulen mich hinter den Ohren,
zu bürsten mein Fell,
oder zu empfangen meine Flöhe und Zecken.

Diener und Dienerinnen unser,
gesegnet sei euer Vorrat an Katzenfutter,
geheiligt sei meine tägliche

Schmusestunde,
mein Miau komme,
mein Wille geschehe,
wie bei Tag als auch bei Nacht.

Und vergib mir die zerbissenen Kissen,
wie auch ich vergebe denen,
die glauben, ich wäre der
ideale Teddybärersatz.

Denn mein ist deine Wohnung
Und des Spielballs Herrlichkeit;
In Ewigkeit –   Miau

 


Wie der Nikolaus zu seinem Mantel kam oder warum die Vankatze weiß wurde!


es begab sich vor langer Zeit, da lebte in der reichen Stadt Patara ( in der heutigen Türkei) ein junger Mann namens Nikolaus. Nikolaus, der schon früh zu einem Priester geweiht wurde, und Abt des Klosters von Sion war, erbte große Reichtümer durch seine Eltern. Da er zu jener Zeit das Leid der Christenverfolgung, seines gewählten Glaubens mit erlebte, machte er es sich zur Aufgabe, seine Reichtümer unter den Armen seines Volkes zu verschenken. So zog er immer wieder aufs neue durchs Land und verteilte seine Gaben.Ein verarmter Mann beabsichtigte, seine drei Töchter zu Prostituierten zu machen, weil er sie mangels Mitgift nicht standesgemäß verheiraten konnte. Nikolaus, Erbe eines größeren Vermögens, erfuhr von der Notlage und warf in drei aufeinander folgenden Nächten je einen großen Goldklumpen durch das Fenster des Zimmers der drei Jungfrauen. In der dritten Nacht gelang es dem Vater, Nikolaus zu entdecken, ihn nach seinem Namen zu fragen und ihm dafür zu danken. Es begab sich, auf einer seiner vielen Reisen, dass er an einen großen See weit im Nordosten kam, am Fuße des Berges Ararat. Nikolaus, der immer noch im braunen Gewand des Klosters durch die Lande zog, auch um nicht entdeckt zu werden, war das rauhe Klima dort oben sehr unbehaglich.

Zu seiner Freude vernahm er immer wieder das wilde freudige miauen vieler Katzen, welche frei und unbefangen um den See herum tollten. Sie spielten, sprangen, rollten und tollten sich und versuchten der Lieblingsbeschäftigung, dem fischen nach zu gehen. Doch so oft sie dies auch taten, jedes mal musste Nikolaus beobachten, wie sie ohne Beute vom See heim kamen.

Er bekam Mitleid mit diesen prachtvollen, mutigen Geschöpfen, die wider der Natur und dem rauhen Klima in dieser kargen Region trotzten.

Er fand, „wie passend sie doch gekleidet wären“ mit ihrem leichten rot, ihrem vielen weiß, kaum von den Schneeflächen dieser kargen und zerklüfteten Bergregion zu unterscheiden. Die Spiegelung der Seeoberfläche verschluckte sie fast und hätte man nicht ab und an das aufwirbeln der Wasseroberfläche, das platschen der Pfoten, wenn sie diese teilten, vernommen, man hätte sie für Gespenster, ja gar Illusionen gehalten. Und ihre Redseligkeit hätte man dem Wind angedichtet, der erbarmungslos übers Land fegte.

Diese Tiere gefielen ihm und so schlug er sein Lager an jenem See auf. „Ich will ein wenig hier verweilen, unter euch, begann er mit den Katzen zu kommunizieren.“ Diese klugen Tiere spürten, das Nikolaus ein reines Herz hatte und nahmen ihn auf. Sie ließen sich von ihm anfassen, spielten mit ihm, immer wenn er kl. Steine zum Ufer warf, brachten sie ihm diese zurück und stupsten ihn solange, bis er sie aufs neue warf. Er verbrachte einige Zeit unter ihnen, hier, wo die Welt noch i.O. schien. Doch er entsann sich der Aufgabe, welche er sich selbst gestellt hatte.

So kam es, das Nikolaus in die Stadt Tuschpa (Van) wanderte. Er sah das Leid der armen Bevölkerung, welche Tag täglich versuchte, dem salzigen See und der kargen Berglandschaft etwas zum Leben abzutrotzen. Nikolaus, der die Taschen voll mit Nüssen, Äpfeln, Mandarinen und Allerlei mehr hatte, begann freudig, diese unter der armen Bevölkerung auf zu teilen.

Als seine Taschen leer waren, ging er zurück zu seinem Lager, füllte diese erneut und ging gen Tuschpa. Er wiederholte dies immer wieder mehrmals täglich und jedes mal, wenn er zu seinem Lager zurück kam, gedenkte er seinen neuen Freunden, hielt inne und spielte mit ihnen.

Es kam, wie es kommen musste, dass Wetter hier dort oben wurde immer rauher und kälter und die Vorräte von Nikolaus neigten sich dem Ende.

Als nun nichts mehr in seinem Lager war, außer sein Zelt, ein paar Teppiche, das Stroh für seine Esel und diese selbst, machte er sich auf, frohen Herzens, auch diese unter der armen Bevölkerung zu verteilen. Als er nun nichts mehr hatte als die Kleidung welche er am Leibe trug machte er sich auf den Weg zurück zu seinem Lager.

Am Ortsende von Tschupa sah er eine Gestalt zusammen gekauert in Lumpen, am Straßenrand sitzen.Er blieb vor der Gestalt stehen und sah in dem Gesicht, dass es sich um ein kleines Mädchen handelte. An ihren Händen sah er, dass sie fror. Ohne zu zögern, nahm er seinen Mantel von den Schultern und legte ihn um das kleine frierende Elend. Der Glanz in ihren Augen erwärmte sein Herz und froh gelaunt ging er zu seinem Lager. Dort angekommen, versuchte er, mit dem letzten Reisig der ihm noch geblieben war, ein Feuer zu entfachen. Doch so sehr er sich auch bemühte, immer wieder bließ der Wind die kleinen tänzelnden Flammen fort und sie zerstoben in Funken.

Nun, dachte er so bei sich, dann soll es so sein, dann werde ich wohl frieren, dachte er so bei sich und kauerte sich an einen Stein. Innerlich war ihm immer noch warm, dachte er doch an all die vielen armen Leute, denen er geholfen hatte.

Langsam kroch die Müdigkeit in ihn und es fiel ihm schwer, die Lider offen zu halten. Dann schlief er ein.

Doch Gott wollte ihn noch nicht heimholen. Die Katzen, die seine Not erkannten, kamen herbei gerannt. Eifrig fingen sie an, da sie nun in ihrer Winterpracht standen, sich sich die roten Haare aus ihrem Fell zu lecken. So kamen Häufchen um Häufchen zusammen, welche sie auf den schlafenden Nikolaus stupsten.

So verging weniger als eine Stunden und Nikolaus war von einer Pracht von roten, und auch paar weißen, Haarbüscheln bedeckt. Sie legten sich wie ein schwerer Mantel um seinen durchgefrorenen Körper. Gott, als dieses sah, war so gerührt von der Liebe dieser Katzen zu den Menschen, dass er die Haare zu einem dicken roten Mantel mit weißen Rändern verwebte.

Als er am nächsten Morgen erwachte, ach wie strahlten da seine Augen, er war nicht erfroren, die Sonne strahlte und ihm war wohlig warm. Er sah an sich herunter und bemerkte den Mantel aus Katzenhaaren, welcher sich wie von Geisterhand in der Nacht um ihn geschlungen hatte und ihn vorm dem Erfrierungstod bewahrte.

Wo mag dieser nur hergekommen sein,“ fragte er sich und sah sich im nächsten Augenblick gleich nach den Katzen um. Sie saßen alle um ihn rum. Ihre blauen, grünen, bernstein -und verschieden

farbigen Augen schauten ihn an. Jetzt erst sah er es, alle Katzen waren auf einmal ganz weiß! Da wusste er es, woher der Mantel kam. Tränen formten sich in seinen Augen.

Nikolaus, der ein frommer Mann war, faltete seine Hände und dankte dem lieben Gott in einem Gebet. Vater habe Dank, so liebevolle Tiere meine Freunde nennen zu dürfen.Ich bitte dich nicht um meinetwillen, nein,um ihretwillen, da sie doch so sehr das Fische fangen lieben, gib diesem See seine Fische zurück. Sie halfen mir, so hilf du ihnen, ich bitte Dich! Dann machte er das Kreuzzeichen nahm alle Katzen die in seiner Nähe waren in die Hand, küsste sie auf die Stirn und dankte jeder einzelnen für sein Leben.

Dann stand er auf, wischte sich die Tränen aus den Augen und machte sich auf seinen weiteren Weg. So lange er zurück blickte, sah er ihre Augen, auch noch aus der Ferne, als kleine leuchtende Punkte.

Seither, will man den Menschen aus der Region Glauben schenken, gibt es Fische im Bereich der Flussmündungen die in den See fließen. Seither, sieht man diese seltene Katzenrasse nur noch in weiß rund um den See streifen. Seither, gilt der Hl. Nikolaus als Patronat der Seeleute.